„Echte Rarität“: Beliebte Parookaville-Bühne steht bei „Kleinanzeigen“ zum Verkauf – das kostet sie
Auf Online-Kleinanzeigenportalen tummeln sich so manche skurrile Schätze: So versuchen hier einige Leute Dinge wie Omas alte Puppen, Porzellanbesteck mit fragwürdigen Mustern und seit neustem sogar Festival-Bühnen an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Und nein, bei letzteren handelt es sich nicht um einen Vertipper.
Tatsächlich verkaufen die Veranstalter des Parookavilles bzw. dessen fiktive Gründer Bill Parooka, so zumindest der hinterlegte Name des Verkaufsaccounts, eine der Festivalbühnen auf dem Portal „Kleinanzeigen“. Bei dieser handelt es sich um keine geringe als die Bill’s Factory. Zu Anfängen der EDM-Veranstaltung diente sie noch als Hauptbühne, ehe sie mit Jahren durch die nun ständig wechselnde Mainstage ausgetauscht wurde. Wie aus der Annonce hervorgeht, gehört sie mit einer Fläche von rund 19.000 Quadratmeter aber dennoch bis heute zur zweitgrößten Bühne des Festivals.
Das steckt hinter der abgefahrenen Anzeige
„Echte Rarität!! Mega-Seltenes-Angebot!!!, heißt es weiter. „Die echte ‚Bill’s Factory‘ […] wegen Neuanschaffung abzugeben: gut erhalten, nur übliche Gebrauchsspuren durch Scooter, Martin Solveig oder Purple Disco Maschine, die allesamt hier gespielt haben“, beschreiben die Festival-Organisatoren mit einem Augenzwinkern den Zustand der Bühne.
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Doch was steckt hinter der Anzeige? Ist sie wirklich echt oder haben sich die Veranstalter hier bloß einen Scherz erlaubt? Der Preis für die Bill’s Factory ist immerhin alles andere als günstig. So wird für die Bühne eine Riesen-Summe von 500.000 Euro auf Verhandlungsbasis verlangt – für den durchschnittlichen Festivalbesucher garantiert über dem Budget.
Um einen Fake handelt es sich bei der Annonce trotz alledem nicht. So kommen hier tatsächlich sämtliche Deko-Elemente der Bühne unter dem Hammer. „Wir sind selber überrascht, dass Bill Parooka nach seiner Entscheidung, die Factory abzubauen, scheinbar auch direkt die ganze Bühne reingestellt hat“, teilte der Veranstalter auf Nachfrage mehrerer Redaktionen wie der „WAZ „oder „Rhenischen Post“ mit und fügt kryptisch hinzu: „Wir hatten gehofft, dass wir ein paar Elemente für die City upcyclen können. Das versuchen wir ihm gerade irgendwie mitzuteilen, hoffentlich können wir ihn überzeugen. Wäre ja schade, wenn nicht ein paar Elemente bei 10 Jahre Parookaville dabei wären.“
Parookaville-Mitbegründer: „Zeit für einen Tapetenwechsel“
Eine Aussage von Parookaville-Mitbegründer Bernd Dicks bringt da etwas mehr Licht ins Dunkle. „Unser fiktiver Gründungsvater Bill Parooka würde sagen, es wird Zeit für einen Tapetenwechsel. Aus Produktionssicht müssen wir feststellen, der Lack ist ab. Die Deko-Teile müssen schlicht technisch erneuert werden“, erklärte er noch vor dem Start des Festivals im Interview mit der „WAZ“. Demnach hatte die Bühne 2024 ihren letzten Auftritt und wurde am Festivalsonntag mit einer „Farewell Ceremony“ in den Ruhestand geschickt.
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Wer keine Kosten und Mühen scheut, muss sich um den Transport der Bühnen-Deko jedoch selbst kümmern. Denn trotz des immensen Verkaufspreises wird die Bill’s Factory nur an Selbsthohler angeboten.