Düsseldorf ist völlig loco wegen Chicken. Mitte August hat die Fastfood-Kette "Loco Chicken" ihren zweiten physischen Store eröffnet. Mitten in der Düsseldorfer City könnt ihr nun frittiertes Hähnchen, Pommes und ungewöhnliche Waffel-Kreationen bestellen. Die Schlangen bei der Eröffnung waren ellenlang. Ist Loco Chicken den Hype wert? Wir haben den Taste-Test gemacht!

Die Immobilie an der Neustraße 16 wird ihren Fastfood-Fluch in diesem Leben wohl nicht mehr los: Knapp 50 Jahre lang mietete sich das amerikanische Schnellrestaurant Mc Donald’s hier ein, dann sollte die Döner-Kette Tastyy einziehen – was jedoch nie passierte. Der Grund: Das Unternehmen war bereits vor der Eröffnung in Düsseldorf insolvent! Jetzt der nächste Mieter aus der Kategorie Fastfood: Loco Chicken by Luciano, wie das Restaurant vollständig heißt, ist an dem großen Platz nahe der U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee eingezogen.

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Loco Chicken Düsseldorf: Von der Ghost Kitchen zum Franchise-Store

Der Namenszusatz bezieht sich auf den Berliner Rapper Luciano. Der ostdeutsche Sänger und Influencer ist das Gesicht der Marke. Luciano, der mit bürgerlichem Namen Patrick Großmann heißt, folgen allein auf Instagram zwei Millionen Personen. Neben seinem Fastfood-Unternehmen betreibt der Künstler auch noch ein eigenes Fashionlabel namens „Locosquad“. Auf Instagram nennt er sich übrigens auch Lucianoloco.

„Loco ist sein Ding. Bei ihm ist alles Loco“, erklärt uns Lanch-Mitgründer Kevin Kock (35). Ursprünglich war Loco Chicken ein reines Online-Unternehmen. Über die App Lanch, Lieferando, Uber Eats oder Wolt können Kunden in ganz Deutschland bei Loco Chicken bestellen – ohne, dass es ein Lokal gibt.

„Das Konzept war auf Ghost Kitchens ausgerichtet“, erzählt uns der gebürtige Düsseldorfer. Loco Chicken hat bei bestehenden Restaurants, wenn sie denn Interesse an einer Zusammenarbeit zeigten, Küchenequipment wie Fritteusen etc. installiert und beliefert diese zweimal die Woche mit Ware. Die Speisen werden dann nach Loco Chickens Vorgaben von den jeweiligen Restaurant-Angestellten zubereitet und von den Lieferservices abgeholt und zum Kunden gefahren. „Die Bestellung bei Loco Chicken wurde dann vielleicht bei der Pizzeria deines Vertrauens angefertigt“, erklärt Kock im Gespräch mit Tonight Düsseldorf das Konzept von seinen Ghost Kitchens.

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Full House bei der Loco-Chicken-Eröffnung mit Rapper Luciano

Zum Launch der Marke Loco Chicken im Oktober 2023 eröffneten Kevin Kock und seine drei Mitgründer Nono Konopka, Jonas Meinert und Dominik Kluge einen Pop-up-Store in Berlin, der so gut angenommen wurde, dass sie Loco Chicken jetzt auch als Franchise-Unternehmen etablieren möchten. Der Store auf der Neustraße in Düsseldorf ist das erste Franchise betriebene Schnellrestaurant der Marke und wird von den Düsseldorfern bis jetzt gut angenommen. Bei der feierlichen Eröffnung mit Rapper Luciano am 17. August standen die Gäste lange Schlange. Und auch beim Tonight-Ortsbesuch am Mittwoch (21. August) ist das Schnellrestaurant gut besucht. Gegen 19.30 Uhr sind die meisten der insgesamt 34 Plätze im Ladeninneren belegt.

Modern und clean: Das erwartet euch bei Loco Chicken in Düsseldorf

Das Interieur des Restaurants ist in den signifikanten Farben schwarz und gelb gehalten. Die gespritzte Schallschutzdecke besticht mit ihrem unfertigen Charme. Doch genau das ist so gewollt, wie uns Kevin Kock erläutert. Auf schwarzen Barhockern an mit schwarzem Stoff überzogenen Stehtischen können Gäste Platz nehmen – ebenso wie auf Schaukeln an einem Tisch in der Ladenmitte oder auf bequemen Sitzbänken an der Wand. Bei gutem Wetter werden auf der Terrasse noch 28 weitere Sitzplätze zur Verfügung gestellt.

Bestellt wird an Terminals im Selbstbedienungsmodus mittels Touchscreen oder gewöhnlich am Schalter.

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Loco Chicken Düsseldorf: Speisekarte und Geschmack

Die Speisekarte bei Loco Chicken ist angenehm überschaubar. So habt ihr die Wahl zwischen Chicken Boxen und Buckets. Dabei könnt ihr noch zwischen Wings oder Filets wählen. Bei den Buckets gibt es die Option zu mixen. Genialer Unterschied zu KFC: Die krosse Kruste ist dicker und dadurch auch robuster und besser zum Take-Away-Verzehr geeignet. „Unser Angebot ist auf Delivery konditioniert“, betont Kevin Kock. Und das merkt man. Beim Öffnen der stabilen Papp-Boxen zu Hause sehen alle Produkte noch genau so aus wie im Restaurant. Durchgesifftes Fett an Tüten und Servietten? Fehlanzeige! Ein weiterer Vorteil: Bei Loco Chicken könnt ihr euch den Flavour eurer Chicken-Kruste aussuchen. Zur Auswahl stehen Original, Hot Chili, Truffle und Garlic Cheese.

Außerdem gibt es verschiedene Burger, Sides und besondere süße sowie herzhafte Waffeln. Die Dips reichen von Rosmarin-Ketchup über Trüffel- bis hin zu Harissa-Mayonnaise. Die komplette Speisekarte findet ihr oben in der Bilderstrecke.

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So schmeckt das Essen bei Loco Chicken in Düsseldorf

Geschmacklich überzeugt Loco Chicken durch zartes Fleisch, eine crunchy Kruste in leckeren Flavours und abwechslungsreiche Sides wie Potatoe Pops (kleine Kroketten) oder Creamy Coleslaw sowie köstliche Dips. Und: Anders als bei herkömmlichem Fastfood bleibt ein ungutes Gefühl von einer Fett-Überdosis nach dem Verzehr von Loco-Chicken-Food aus. Die Hände sind trotz des Verzehrs von Fingerfood nicht besonders fettig – und das, obwohl die Produkte in einer gewöhnlichen Fritteuse mit Fett (kein Airfryer) zubereitet werden. Kevin Kock klärt auf: „Das liegt an der sehr hohen Qualität unseres Frittieröls und daran, dass wir die Fritteusen täglich mit einem speziellen Ölreiniger säubern.“ Wir finden: Aufgrund des speziellen Interieurs und der besonderen Panaden lohnt sich eine Bestellung auf alle Fälle.

Preise: Ist Loco Chicken wirklich günstiger als KFC?

Gründer Kevin Kock selbst ordnet Loco Chicken im günstigeren Preissegment an, das sich an der eher jüngeren Zielgruppe der Online-Bestellkunden orientiere. „Wir sind günstiger als KFC“, stellt er klar. Stimmt das? Tonight Düsseldorf wagt den Vergleich.

Ein Crispy Chili Cheese Burger kostet bei KFC 2,29 Euro. Bei Loco Chicken gibt es den vergleichbaren Jalapenos Cheese Burger für stolze 6,95 Euro. Bei KFC bekommt ihr sechs Hot Wings für 6,69 Euro. Bei Loco Chicken kostet die gleiche Anzahl an Wings – allerdings mit Special-Flavour auf Wunsch – 8,95 Euro – also über zwei Euro mehr. Als Menü bekommt ihr die sechs Wings mit Beilage (z.B. große Pommes + Dip) und Getränk (0,5 Liter) bei KFC für 9,99 Euro. Bei Loco Chicken kommt ihr bei gleichem Menü auf 15,95 Euro. Eine große Pommes kostet bei KFC 3,89 Euro. Bei Loco Chicken gibt es nur eine Standardgröße Pommes oder Potatoe Pops für jeweils 3,95 Euro. Da sowohl der verglichene Burger als auch die Wings und Filets/Bites nicht gleich groß sind, können die Produkte nicht 1:1 verglichen werden. So sind die Wings und Bites sowie der Crispy Cheese Burger bei KFC etwas kleiner und somit auch leichter als bei Loco Chicken.

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