Rheinkirmes und EM-Finale in Düsseldorf: Wie die Stadt den doppelten Ausnahmezustand meistern will

Wenn sich zwei Mega-Events die Klinke in die Hand geben: Im Sommer wird es voll in Düsseldorf. So richtig voll. Schuld sind die beliebte Rheinkirmes und das EM-Finale. Sollte man sich um einen Verkehrskollaps sorgen? Wird es noch voller als sonst?
Eine Stadt, ein Monat, zwei Mega-Events: Die Fußball-EM (l.) und Rheinkirmes (r.) überschneiden sich im Sommer. Foto: Tonight.de, eigene Darstellung
Eine Stadt, ein Monat, zwei Mega-Events: Die Fußball-EM (l.) und Rheinkirmes (r.) überschneiden sich im Sommer. Foto: Tonight.de, eigene Darstellung

Düsseldorf steht vor einem außergewöhnlichen Wochenende: Vom 12. bis 23. Juli findet die beliebte Rheinkirmes statt, parallel dazu steigt am 14. Juli das EM-Finale im Fußball. Die Stadt erwartet somit viele tausende Besucher – eine logistische Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.

Sicherheitskonzept und Erfahrung als Schlüssel

Oberbürgermeister Stephan Keller zeigte sich auf einer Pressekonferenz am 25. Juni zuversichtlich: „Events, Veranstaltungen und Feste machen eine lebendige Großstadt aus: Die Rheinkirmes ist – unmittelbar im Anschluss an die Europameisterschaft – ein weiterer Höhepunkt des Jahres in unserer Stadt.“ Er betonte allerdings auch, dass bei Veranstaltungen wie diesen eine komfortable An- und Abreise und eine reibungslose Verkehrsführung wichtig ist. „Wir empfehlen klar, wenn irgend möglich, den ÖPNV zu nutzen“, so Keller.

Aus der Konferenz wurde außerdem deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten eng und bereits seit Monaten im Gange sei. Oliver Wilmering, Vorstandsvorsitzender des Düsseldorfer Schaustellerverbands, bekräftigte diese Aussage auf Anfrage der Redaktion: „Die Rheinkirmes unterliegt dem Sicherheitskonzept der Stadt und dem Schützenverein als Hauptorganisator. Das ist alles über Monate schon längst besprochen und geplant worden. Man hat ja auch Erfahrungen mit Großveranstaltungen. Düsseldorf packt das.“

Gleicher Meinung ist auch ein Sprecher der Stadt, der uns bestätigt: „In Düsseldorf sind wird hervorragend auf Großevents eingestellt – kollabiert ist bisher keines.“ Weiter heißt es, man sei als Stadt „überaus routiniert in der Organisation von unterschiedlichen Großevents und auch deren Überschneidung“. Als Beispiel werden Ligaspiele der Fortuna in der Arena und zugleich stattfindende Weltleitmessen in der gegenüberliegenden Messehalle genannt. Außerdem würden alle beteiligten Akteure, das umfasst die Landeshauptstadt mit ihren Töchtern D.Live, der Rheinbahn, dem Ordnungsamt, den Sicherheitsbehörden und mit der UEFA, zusammenarbeiten. Während der EM laufen alle Informationen im Host City Operation Center (HCOC) zusammen. „Hier sind selbstverständlich auch das Ordnungsamt und die Feuerwehr der Landeshauptstadt integriert“, so der Sprecher.

Lese-Tipp: Rheinkirmes Düsseldorf 2024: Größte Kirmes am Rhein – das müssen Besucher wissen!

Auch Bernd Jost, Pressesprecher des St. Sebastianus Schützenvereins, blickt positiv auf das volle Wochenende: „Wir rechnen wie gewöhnlich mit vier Millionen Besuchern. Der Verein denkt nicht, dass das EM-Finale spürbare Auswirkungen auf die Rheinkirmes haben wird.“ In einer Sache haben sie allerdings aufgerüstet: „Wir werden im Schützenfestzelt eine Leinwand aufbauen. Dort kann man dann, wenn man will, das EM-Finale verfolgen.“ Eventuell wird es auch eine Möglichkeit geben, das Spiel unter freiem Himmel zu schauen, das sei aber noch nicht sicher, so Jost im Gespräch.

Sowieso ist das Wetter entscheidend, wie viel auf der Rheinkirmes und auch drumherum los sein wird. „Wir hoffen natürlich auf schönstes Wetter!“, so Jost.

Verstärkte Polizeipräsenz und Verkehrseinschränkungen

Konkret sind während der Rheinkirmes und des EM-Finales verstärkt Polizei- und Sicherheitskräfte im Einsatz. Zudem wird es rund um das Kirmesgelände und die Fanmeilen am Rheinufer Verkehrseinschränkungen geben. Besucher sollten daher auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und ausreichend Zeit für die Anreise einplanen.

Lest dazu weiter:

Appell an Eigenverantwortung

Neben den offiziellen Maßnahmen ist auch die Eigenverantwortung der Besucher gefragt. So sollten Taschen und Rucksäcke stets im Blick behalten und auf unnötige Gegenstände verzichtet werden. Zudem ist es wichtig, auf den Alkoholkonsum zu achten und sich im Falle von Notfällen an das Personal oder die Einsatzkräfte zu wenden.

Lese-Tipp: Rheinkirmes 2024: Die Aufbauarbeiten gehen weiter voran