Veranstalter entsetzt: Ballermann-Hit „Layla“ auf Düsseldorfer Rheinkirmes verboten
„Ich hab‘ ’nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler“ – diese Textzeilen werden auf der Rheinkirmes in Düsseldorf nicht (aus den Boxen) zu hören sein. Die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus haben den Ballermann-Hit „Layla“ dort verboten.
„Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz“, sagte Schützen-Chef Lothar Inden der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die Stadt Düsseldorf wegen „Layla“ bei den Veranstaltern vorgesprochen. Nachdem die Schützen zugesagt hätten, dass das Lied in Festzelten und Fahrgeschäften unterbunden werden soll, habe man vonseiten der Stadt keinen Anlass für ein Verbot gesehen, so eine Sprecherin. Man habe als Verwaltung dafür aber „auch keine Rechtsgrundlage“ gesehen.
>> „Layla“ auf Rheinkirmes untersagt: Das sagen Düsseldorfer DJs zum Verbot <<
Schützen-Chef Inden sagte der dpa, er habe das Lied vorher nicht gekannt und sich dann mit dem Inhalt beschäftigt. Der Text entspreche in keiner Weise den Gepflogenheiten seines Traditionsvereins. In dem Song von DJ Robin & Schürze, zurzeit auf Platz 1 der deutschen Charts, heißt es unter anderem: „Ich hab‘ ’nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (…) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (…).“
Zu Wochenbeginn war bekanntgeworden, dass „Layla“ auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf. Auf der wesentlich größeren Düsseldorfer Kirmes gibt es zahlreiche Fahrgeschäfte und mehrere Festzelte, in denen jeden Abend Bands spielen und DJs auflegen. Auch eine Mallorca-Party ist geplant. Die Kirmes beginnt am 15. Juli und geht bis zum 24. Juli.
>> Rheinkirmes Düsseldorf: Die 10 besten Songs zum Abfeiern? Das ist die Playlist von Theo Fitsos <<
„Layla“-Verbot für Bundesjustizminister Buschmann „eins zu viel“
Derweil hat sich auch Bundesjustizminister Marco Buschmann in der Sexismusdebatte um „Layla“ zu Wort gemeldet. „Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel“, schrieb der FDP-Politiker am Dienstagabend bei Twitter.
Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zuviel. #layla
— Marco Buschmann (@MarcoBuschmann) July 12, 2022
DJ Robin kann die Aufregung nicht verstehen. In dem Lied gebe es keinen Sexismus. „Früher haben die Leute ‚Skandal im Sperrbezirk‘ gesungen oder ‚Wir fahren in den Puff nach Barcelona'“, zitierte ihn „Bild“. Trotzdem steht fest: Die bis zu vier Millionen Besucher der Düsseldorfer Rheinkirmes werden „Layla“ nicht singen – oder zumindest nicht hören.
Mehr zur Düsseldorfer Rheinkirmes:
- Rheinkirmes Düsseldorf 2022: Termin, Fahrgeschäfte, Partys, Bierzelte – die Infos
- Rheinkirmes Düsseldorf 2022: Alle Festzelte mit Programm, Partys, Bands und DJs – der Überblick
- Feuerwerk der Düsseldorfer Rheinkirmes 2022: Datum, beste Sicht, Anfahrt – die Infos
- Unwetter und Stromausfall: Das lief schon alles schief auf der Rheinkirmes
dpa