WDR-Weiberfastnachtsparty abgesagt: Moderator flippt auf Facebook aus – „Schämt euch!“
Ausgelassen mit den kölschen Karnevalsbands feiern und das mitten in der Kölner Innenstadt: Darauf haben sich die Gäste der Weiberfastnachtsparty in den WDR-Arkaden (Breite Straße) Jahr für Jahr gefreut. Und nicht nur die: Auch jene, die nicht vor Ort dabei sein konnten, kamen gewissermaßen in den Genuss des Kölner Karnevals. Denn das Event wurde auch im WDR übertragen.
Jetzt streicht der Westdeutsche Rundfunk die Veranstaltung und damit auch die TV-Übertragung aus Kostengründen, wie ein Sprecher des Senders dem „Express“ erklärte. „Diese Entscheidung ist dem WDR nicht leichtgefallen, aus Kostengründen musste aber eine Alternative gefunden werden“, wird der namentlich nicht genannte WDR-Mitarbeiter in dem Blatt zitiert.
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Stattdessen sollen am Nachmittag des 8. Februars 2024 (Weiberfastnacht) nun Zusammenschnitte aus der „Konserve“ im WDR gezeigt werden. Der Sprecher in „Express“: „Im WDR-Fernsehen gibt es an Weiberfastnacht in dieser Karnevals-Session am Nachmittag ein Programm aus aktuellen Hits, Publikumslieblingen und Klassikern zum Mitfeiern.“
Moderator Lukas Wachten, der jahrelang neben Andrea Schönenborn durch das Event geführt hat, meldet sich nun betroffen auf Facebook: „Noch knapp zwei Wochen bis Weiberfastnacht und ich bin echt traurig und wütend. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird es keine Live-Sendung des WDR aus den Arkaden geben. Keine Sessionshits der Top-Bands zum Auftakt in den Straßenkarneval, keine kölschen Emotionen für die vielen Exilkölner, die in aller Welt mitgefeiert haben vor dem TV und uns unzählige rührende Nachrichten geschrieben haben.“
WDR-Kultparty abgesagt: Moderator flippt auf Facebook aus
Besonders für kranke Menschen, die vor dem Fernseher ein bisschen Karnevalsstimmung miterleben hätten können, tue es dem Moderator aus Köln sehr leid, wie er in seinem Beitrag auf Facebook vom 29. Januar betont: “ Und vor allem kein Live-Programm für die vielen Menschen, denen es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist an diesem zweithöchsten kölschen Feiertag irgendwo live dabei zu sein. Die im Krankenhaus liegen, zu Hause ans Bett gefesselt sind und aus dieser Sendung – das wissen wir aus unzähligen Reaktionen – unglaublich viel Kraft und Lebensfreude ziehen.“
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Dem WDR macht Lukas Wachten schwere Vorwürfe für die Entscheidung der Absage aus Kostengründen. „Eine Sendung in den eigenen Räumlichkeiten von den eigenen Mitarbeitern produziert? Wirklich so teuer? Da fallen mir an unzähligen Stellen immense Einsparpotenziale ein, die umzusetzen wären, ohne dass eine unglaublich beliebte Sendung gestrichen werden muss. Wenn man dem Rechnungshof (Meldung von heute) glaubt, wäre alleine durch eine Bauplanung mit Augenmaß an den neuen Gebäuden so viel Geld eingespart worden, dass die Sendung bis ins Jahr 2111 gesichert gewesen wäre.“
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Und weiter: „Schämt Euch! Für Euer Missmanagement, für Euer untrügliches Gespür, genau die Dinge zu streichen, die für viele Menschen in diesen schwierigen Zeiten ein kleiner Lichtblick sind. […] Eure Chefetage hat jeglichen Bezug zur Basis verloren. Dass in einem Milliarden-Unternehmen für diese geile Sendung kein Platz mehr ist, ist unfassbar.“
Seinen gepfefferten Beitrag schließt Lukas Wachten dennoch mit einer Danksagung ab: „Danke an alle für zehn fantastische Jahre, es war immer mein Traum, eine TV-Sendung zu moderieren, die die Menschen bewegt. Diesen Traum durfte ich mir erfüllen. Schade, dass er jetzt ausgeträumt ist!“
In den über 700 Kommentaren (Stand 31. Januar) bekommt Lukas Wachten viel Zuspruch. Die meisten Nutzer begegnen ihm mit großem Verständnis für seinen Unmut.