Qualitätsoffensive? Fehlanzeige bei der Rheinbahn! Laut einem eigenen Qualitätsbericht hat das Unternehmen in Sachen Pünktlichkeit sogar noch weiter abgebaut. Woran es liegt – und wie man die stete Misere endlich beheben will.
Armbanduhr Smartwatch Uhrzeit Zeitumstellung
Eine Frau schaut auf ihre Smartwatch. Foto: Shutterstock.com / Kaspars Grinvalds
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Es sind deprimierende Zahlen: Laut dem Qualitätsbericht 2023 der Rheinbahn hat die Pünktlichkeit von Bussen und Bahnen weiter abgebaut. Die Gründe hierfür sind vielseitig, weit vorne aber stehen Personalmangel und ein hoher Krankenstand, sowie Mängel an den Fahrzeugen.

Insgesamt habe die Rheinbahn kaum eines der selbst gesteckten Ziele erreichen können – vor allem Busse kommen oft und gerne mal nicht zur vorgegebenen Zeit zur Haltestelle. Nach dem vorliegenden Bericht waren insgesamt nur 77 Prozent aller Busse pünktlich – also gut ein Viertel aller Linien unpünktlich. Die Verschlechterung im Gegensatz zum Vorjahr mag läppisch wirken – von 80 Prozent runter auf 77 Prozent – weist aber einen Trend auf, dem man eigentlich entgegensteuern wollte. Am schlechtesten schnitt die Buslinie 785 ab – hier fahren nur 61,9 Prozent aller Busse nach Zeitplan.

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Straßenbahnen in Düsseldorf: U70 besonders unpünktlich

Bei den Straßenbahnen sieht es nur unwesentlich besser aus, allerdings gibt es hier starke Unterschiede zwischen den Linien: Vor allem die U70 zwischen Krefeld und Düsseldorf gerät gerne in die Kritik und gilt als schwer einschätzbare Option für den Nahverkehr – fast ein Drittel aller Bahnen auf dieser Strecke kamen 2023 zu spät. Ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckern sich die U79 (75,4 Prozent durchschnittliche Pünklichkeit) und die U83 (76,2).

Bei einer Kundenumfrage wurde die Pünktlichkeit der Rheinbahn immerhin noch mit einer 3 von 5 möglichen Punkten im Durchschnitt bewertet – generell herrscht aber auch hier der Abwärtstrend von einst 84 Prozent pünktlichen Bahne hin zu 82 Prozent im Jahr 2023.

Auch Ausfälle häufen sich

Hin und wieder darf man froh sein, wenn überhaupt eine Bahn fährt. Denn: auch die Ausfälle häufen sich. Mängel an den Fahrzeugen und spontane Krankheitsausfälle bei den Mitarbeitern verschärfen die Lage so sehr, dass rund drei Prozent der Straßenbahnen und Stadtbahnen gar nicht mehr kommen.

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Ein Weg aus der Misere: Rheinbahn bessert nach

Um endlich wieder auf Kurs zu kommen, sind zahlreiche Veränderungen gefragt – ob sie am Ende auch alle durchgesetzt werden können, steht auf einem anderen Blatt. So plant die Rheinbahn Personal- und Ausbildungskapazitäten zu steigern, neue HF6-Stadtbahnfahrzeuge einzusetzen und den Ausbau der Strecken mit 85 neuen Ampelanlagen zu beschleunigen. Mit dem neuen Fahrplan will man seit dem 21. August 2024 zudem mit neuen Routen glänzen – beispielsweise rund um Monheim.

Um die sicher auch weiterhin nicht vermeidbare Unpünktlichkeit besser zu kommunizieren, steht zudem die Erweiterung des Zentralsystems für die dynamische Fahrgastinformation (DyFa) auf der langen To-Do-Liste. Zusätzlich sollen insgesamt 57 neue Anzeigen an Stadt-/ Straßenbahn- sowie Bushaltestellen entstehen.

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