Warnstreiks in kommunalen Kitas in NRW – auch Uniklinik Düsseldorf streikt
Viele kommunale Kitas in Nordrhein-Westfalen bleiben nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch geschlossen oder bieten nur einen Notbetrieb an. Verdi hat die Erzieherinnen und Erzieher in kommunalen Betreuungseinrichtungen zu einem bundesweiten Streik- und Aktionstag aufgerufen. Ungefähr ein Viertel der Kitas in NRW sind den Gewerkschaftsangaben zufolge in öffentlicher Trägerschaft.
Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für die bundesweit 330.000 Beschäftigten in den kommunalen Sozial- und Erziehungsdiensten. Die dritte Tarifrunde ist für den 16. und 17. Mai in Potsdam geplant. Verdi fordert mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Verdi-Chef Frank Werneke droht mit länger anhaltenden Warnstreiks für den Fall an, dass es beim nächsten Verhandlungstermin mit den Arbeitgebern keinen Durchbruch gibt.
In NRW sind an diesem Mittwoch rund 25 Kundgebungen vor Rathäusern oder auf zentralen Plätzen unter anderem in Gütersloh, Münster, Witten, Essen, Ratingen, Duisburg und Düren geplant. Größere Kundgebungen wird es laut Verdi NRW in Dortmund, Recklinghausen und Bonn geben, zu denen jeweils über 1000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen erwartet würden.
Der Landeselternbeirat der Kindertageseinrichtungen in NRW kritisiert die erneuten Warnstreiks: Statt gemeinsamer Aktionen würden viele Familien vor verschlossenen Türen stehen. Er mahnt zudem auch an die Adresse der Arbeitgeber eine schnelle Einigung im Tarifkonflikt an.
Düsseldorf: Auch Uniklinik-Beschäftigte streiken
In Düsseldorf machen die Kita-Beschäftigten sogar gemeinsame Sache mit denen des Uniklinikums (UKD) – in Form einer Kundgebung. Wie die „Rheinische Post“ berichtet, haben die Mitarbeitenden am UKD nicht nur am 4. Mai, sondern bis zur letzten Spätschicht am 7. Mai zum Streik aufgerufen. Man befürchtet dort, dass etliche Behandlungen verschoben werden müssen – und sogar die Notfallversorgung gefährdet sein könnte. Es sei nicht auszuschließen, dass der Rettungsdienst gegebenenfalls andere Krankenhäuser anfahren müsse.
dpa