Sprachen lernen, Bier trinken und connecten: Das ist der „Social Melting Pot“ in der Brauerei Kürzer
Bereits auf dem Weg von der Haltestelle Kettwiger Straße bis zur Fichtenstraße sieht man sie schon euphorisch zur Brauerei Kürzer pilgern: Menschen aus aller Herren Länder können es kaum abwarten, ihre erste Sprachaustauschparty in Düsseldorf zu besuchen.
Etwa 500 Meter vor der Brauerei Kürzer in Flingern treffen wir auf Juliana. Die 32-Jährige kommt aus Kolumbien und spricht fließend Spanisch. Vom „Social Melting Pot“ erhofft sie sich neue nette Kontakte, mit denen sie nebenbei auch ihr Deutsch verbessern kann. Seit sieben Jahren lebt sie in Düsseldorf und studiert hier im Master „Internationale Beziehung“. Ihre Vorkenntnisse sind also bereits sehr gut.
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Ähnlich ist es bei Benedetta (34). Die Italienerin arbeitet an der Heinrich-Heine-Universität im Fachbereich Neurowissenschaft. Auch sie spricht bereits gutes Deutsch mit Akzent. Beiden gehe es aber auch darum, anderen ihre Muttersprache näher zu bringen. So versuchen wir uns jeweils in der Sprache des anderen vorzustellen, was mit etwas Unterstützung sehr gut klappt.
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Das ist der „Social Melting Pot“ in der Brauerei Kürzer in Flingern
Am Donnerstag, 7. März 2024, feierte der „Social Melting Pot“, wie sich das Event nennt, Premiere in Düsseldorf. Für 6 Euro Mindestverzehr können sich Gäste hier jetzt immer donnerstags ab 19 Uhr bei Bier, Wein oder Softgetränken mit anderen connecten und ihre Sprachkenntnisse austauschen – ein sozialer Schmelztiegel mitten in Flingern!
Das Ganze läuft wie folgt ab: Nach dem Kauf der Verzehrkarte bekommen Gäste verschiedene Flaggen-Sticker. Die Muttersprache wird ganz oben auf der Brust platziert. Darunter klebt man sich die Flaggen der Sprachen, die man noch verbessern möchte.
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Gegen 19.30 Uhr ist die erste Veranstaltung in Düsselorf bereits sehr gut besucht – und der Raum füllt sich weiter. Plötzlich werden wir von einem Düsseldorfer auf Niederländisch angesprochen. Der Grund: Wir haben die Holland-Flagge unter der deutschen auf der Brust platziert.
Mario Coletti (33) ist Halbitaliener, spricht aber kein Italienisch, sondern Deutsch, Englisch und Niederländisch. Um 20 Uhr muss er die Party jedoch verlassen. Den Lokführer ruft die Arbeit – trotz des Streiks! „Ik werk voor Thalys“, erklärt er uns auf Niederländisch. Das Bahnunternehmen aus Belgien ist von dem Verdi-Streik nicht betroffen. Dennoch war es Mario wichtig, sich das Event einmal anzusehen. In Köln geht er laut eigenem Bekunden jeden Mittwoch zum „Social Melting Pot“ in der „Wohngemeinschaft“. Jetzt hat er auch eine Adresse in seiner Heimatstadt Düsseldorf.
„Social Melting Pot“ bereits in Köln und Hamburg erfolgreich
Gegründet wurde die Eventreihe von David Enriquez aus Argentinien. Der 32-Jährige zu Tonight News: „Ich bin vor zehn Jahren nach Deutschland gekommen, um Chemie zu studieren. Jetzt arbeite ich als Fotograf und Sprachaustauschparty-Veranstalter“, erzählt er mit einem Grinsen.
Alles begann kurz vor Corona auf inoffizieller Ebene. „Während Corona konnten wir uns dann nicht mehr so richtig treffen und austauschen und dann haben mich unzählige Nachrichten und Anrufe erreicht, wann es wieder ein Treffen gibt.“ Nach der Pandemie rief der Argentinier dann den „Social Melting Pot“ ganz offiziell ins Leben. Seit Juni 2022 findet das Event jeden Mittwoch in Köln in der „Wohngemeinschaft“ statt. Seit August 2023 gibt es den „Social Melting Pot“ sogar wöchentlich auch in Hamburg. Jetzt ist noch die Veranstaltung in Düsseldorf hinzugekommen.
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Das Event ist nicht nur für alle, die ihre Sprechkenntnisse verbessern wollen, ein Pflichttermin. Es eignet sich auch, um neue nette Bekanntschaften zu machen.