Neuer Radschnellweg zwischen Düsseldorf und Wuppertal in Planung

Radschnellwege sollen als "Radautobahnen" dienen, doch die Fortschritte beim Ausbau sind laut aktuellen Zahlen gering. Das Verkehrsministerium von NRW verspricht jedoch Verbesserungen. Auch zwischen Düsseldorf und Wuppertal ist eine sogenannte Veloroute geplant.
Eine Veloroute in NRW. Foto: Roland Weihrauch/dpa
Eine Veloroute in NRW. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Von den Geldern, die Nordrhein-Westfalen für Radschnellwege bereitgestellt hat, wurde in den letzten Jahren nur ein geringer Teil tatsächlich genutzt. Dies berichtete der WDR am Donnerstag. Trotz der zur Verfügung stehenden Millionensummen wurden diese Mittel nicht abgerufen.

Laut Angaben des NRW-Verkehrsministeriums wurden von 2017 bis 2023 insgesamt 86,75 Millionen Euro für Radschnellwege bereitgestellt. Tatsächlich ausgegeben wurden in diesem Zeitraum rund 13,3 Millionen Euro, einschließlich Planungskosten.

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Fortschritte beim Bau der Radschnellwege in NRW nicht zufriedenstellend

„Die bisherigen Fortschritte beim Bau der Radschnellwege, die bis ins Jahr 2013 zurückreichen, sind nicht zufriedenstellend“, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums. Die Planungs- und Umsetzungsprozesse seien bisher „kompliziert und schwerfällig“ gewesen. Seit dem Regierungswechsel gehe die Landesregierung diese Herausforderungen jedoch „ambitioniert“ an. Mehrere eingeleitete Maßnahmen sollen das Tempo beim Ausbau der Radschnellwege „deutlich“ erhöhen.

„Unabhängig von den konkreten Radschnellwege-Projekten treiben wir den Neu- und Ausbau von Radwegen insgesamt auch in diesem Jahr mit hohem Tempo voran“, ergänzte die Sprecherin. „Die Landesregierung stellt deshalb allein in diesem Jahr über 38 Millionen Euro für den Bau und die Erhaltung von Radwegen an Landesstraßen zur Verfügung.“

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Veloroute zwischen Düsseldorf und Wuppertal geplant

Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 26. Juni, einstimmig beschlossen, eine Folge-Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Wuppertal und dem Kreis Mettmann abzuschließen. Ziel sei der Start der Planungsphase für eine zukünftige Veloroute zwischen Düsseldorf und Wuppertal. Das teilte die Stadt Düsseldorf am Donnerstag, 27. Juni, mit.

Die Radverkehrsroute von Wuppertal bis in die Landeshauptstadt Düsseldorf erfolgt in Kooperation mit der Landeshauptstadt, der Stadt Wuppertal, dem Kreis Mettmann und der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW). Die Projektpartner ließen bereits eine Machbarkeitsstudie durchführen. Den Ergebnissen der Studie zufolge ist eine Veloroute als schnelle Verbindung zwischen den Städten zu empfehlen. Demnach würden rund 3.000 Menschen täglich die knapp 19 Kilometer lange „Velo-Route“ zwischen Düsseldorf-Vennhausen und Wuppertal-Vohwinkel abschnittsweise befahren. Dadurch ließen sich im Jahr 2,6 Millionen Pkw-Kilometer einsparen.

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300.000 Menschen pendeln täglich nach Düsseldorf

„Düsseldorf ist eine Pendler-Hochburg in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 300.000 Menschen pendeln regelmäßig und täglich in die Landeshauptstadt und rund 114.000 pendeln ins Umland“, berichtet Jochen Kral, Mobilitäts- und Umweltdezernent der Stadt. „Allein zwischen Düsseldorf und Wuppertal sind es täglich rund 13.000 Pendlerinnen und Pendler. Mit dieser neuen, regionalen Radwegeverbindung wollen wir nachhaltig die Alltagsmobilität verbessern und eine attraktive Alternative für Berufspendler schaffen.“

„Der Trend zu E-Bikes hat die Reichweite und Flexibilität von Berufspendlern deutlich erhöht. Das hat zu einer signifikanten Veränderung der Streckenlänge geführt hat, die täglich mit dem Rad zurückgelegt werden kann“, ergänzt Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. „Mit dem Ausbau regionaler Radwegeverbindungen unterstützen wir diese Entwicklung gezielt.“

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Verlauf der Veloroute zwischen Wuppertal und Düsseldorf

Die Route verläuft im Kreis Mettmann über die Städte Erkrath und Haan. Geplant ist der Ausbaustandard von Radvorrangrouten, analog zu den Radleitrouten Düsseldorfs. Der Streckenverlauf auf Düsseldorfer Stadtgebiet entspricht dem Radhauptnetz, beziehungsweise dem vorgeschlagenen stadtweiten Netz der Radleitrouten. Eine genaue Ausarbeitung erfolgt erst in der nächsten Planungsphase.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf, die Stadt Wuppertal, der Kreis Mettmann und die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (BSW) hatten am 1. März 2021 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um eine Machbarkeitsstudie für eine Veloroute zwischen Düsseldorf und Wuppertal zu erstellen. Die Machbarkeitsstudie hatte zum Ergebnis, dass die Planungen für die Veloroute Düsseldorf/Wuppertal fortgesetzt werden sollen. Alle politischen Gremien der betroffenen Gebietskörperschaften wurden über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in Kenntnis gesetzt und befürworten eine Weiterführung des Projekts.

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Düsseldorf investiert 115.000 Euro in die neue Veloroute

Die bestehende Kooperationsvereinbarung umfasste nur die Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Die Beteiligten haben beschlossen, das Projekt fortzuführen. Dazu wurde ein neuer Kooperationsvertrag für die Veloroute zwischen den drei Gebietskörperschaften erstellt, der das gemeinsame Ziel einer Planung des Vorhabens im nächsten Schritt beinhaltet. Die Landeshauptstadt Düsseldorf möchte die Kooperation nach positivem politischem Beschluss fortsetzen. Auch der Kreis Mettmann und die Stadt Wuppertal sind bereit, den Vertrag zu unterzeichnen. Die Gesamtplanungskosten für Düsseldorf betragen 115.000 Euro.

mit dpa