Neue Mpox-Variante in Deutschland: Erster Fall in NRW bestätigt

Die vermutlich gefährlichere Mpox-Klade 1b kursierte bisher hauptsächlich in Afrika. Nun wurde jedoch ein erster Fall in NRW bestätigt.
Ein Proberöhrchen mit Blut befindet sich auf einem Tablett. Foto: Westend61/IMAGO
Ein Proberöhrchen mit Blut befindet sich auf einem Tablett. Foto: Westend61/IMAGO

Erstmals wurde in Deutschland die neue Variante des Mpox-Virus nachgewiesen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) hat sich die betroffene Person mit der Klade Ib im Ausland infiziert. Der Nachweis erfolgte bereits am vergangenen Freitag in Köln, wie das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium mitteilte. Der 33-jährige Patient hat sich wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land infiziert. Seit dem 12. Oktober befindet er sich in stationärer Behandlung und ist derzeit isoliert.

„Das RKI geht aktuell weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an“, hieß es auf der Webseite der Behörde.

Mitte August wurde in Schweden der erste Fall der Mpox-Variante Ib außerhalb Afrikas bestätigt. Die Klade IIb ist seit Mai 2022 in vielen Ländern, auch in Deutschland, verbreitet. Laut RKI wurden in Deutschland bisher keine Todesfälle registriert. Die Behörde geht derzeit nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation jedoch genau und wird ihre Empfehlungen bei Bedarf anpassen.

Neue Mpox-Variante in NRW: Diese Symtome treten auf

Mpox, früher als Affenpocken bekannt, sind nicht sehr ansteckend. „Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich“, schreibt das RKI. Das Virus wird hauptsächlich durch engen Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, beispielsweise beim Geschlechtsverkehr, beim engen Umarmen, Massieren oder Küssen.

Zu den Symptomen von Mpox gehören ein charakteristischer Hautausschlag sowie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten, insbesondere in Ländern mit guten medizinischen Standards. Bei der Klade Ib scheinen schwerere Krankheitsverläufe häufiger vorzukommen als bei der Klade IIb, und sie könnte ansteckender sein. Verlässliche Daten dazu liegen jedoch momentan nicht vor.

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Höchste Alarmstufe des RKI

Im August erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgrund der steigenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“. Diese Maßnahme stellt die höchste Alarmstufe dar und soll weltweit die Aufmerksamkeit der Behörden erhöhen.

Bis Mitte Oktober meldete CDC Africa, dass es auf dem Kontinent seit Jahresbeginn insgesamt 42.438 Verdachtsfälle von Mpox gab, von denen 8.113 bestätigt wurden. In diesem Zusammenhang wurden 1100 Todesfälle registriert, wobei 99,5 Prozent davon in Zentralafrika stattfanden. Bis Ende letzter Woche waren 18 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union betroffen.

Nach dem im August bekannt gewordenen Fall in Schweden wurde festgestellt, dass die betroffene Person zuvor in Afrika war. Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hatte bereits länger mit weiteren eingeschleppten Fällen in Europa gerechnet.

Das hilft gegen die Krankheit

Es existieren Pockenimpfstoffe, die ebenfalls gegen Mpox wirksam sind, das Risiko eines Ausbruchs verringern und den Verlauf der Erkrankung mildern können. Die deutsche Impfkommission Stiko empfiehlt derzeit die Impfung jedoch nur für bestimmte Risikogruppen.

dpa