„Layla“ auf Rheinkirmes unerwünscht: So reagieren die Düsseldorfer DJs auf Wirbel zum Ballermann-Hit
Am Freitag geht die Düsseldorfer Rheinkirmes nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder los. Viele Besucher freuen sich auf die Festzelte und Biergärten der Brauereien. DJs und Bands sorgen hier für Stimmung – doch ein Song sollte nicht gespielt werden: Der umstrittene Partyhit „Layla“. Die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus hatten den Hit erst untersagt, jetzt gibt es nur noch eine Empfehlung, ihn nicht zu spielen. Doch was sagen die DJs dazu? Wir haben nachgefragt.
„Ich hab‘ ’nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler“ – über diesen Song sprechen gerade viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer. Denn nach dem Kiliani-Volksfest in Würzburg wollten auch die Veranstalter der Rheinkirmes den Ballermann-Hit verbieten. Mittlerweile sind sie zurückgerudert, jetzt gibt es nur noch eine Empfehlung für die anderen Festzelte und Schausteller, „Layla“ nicht zu spielen. Die Reaktionen im Netz gehen von „Viel Lärm um nichts“ über „Mehr als nur lächerlich“ bis „Wo soll das noch hinführen?“. Das Unverständnis über die Entscheidung scheint jedenfalls groß zu sein.
Rheinkirmes 2022: Diskussion um „Layla“ – viel Lärm um Nichts?
Und wie sehen das die DJs, die auf der Rheinkirmes auflegen? Theo Fitsos ist an vier Abenden im Uerige-Zelt gebucht. „Der Song ist auf Sommerfesten und Betriebsfeiern gerade sehr gefragt“, erzählt der Düsseldorfer. Und fügt hinzu: „Vor allem von 20 bis 25-Jährigen.“ Bislang beißen seine Gäste jedoch auf Granit, was „Layla“ angeht. Und das hat weniger mit dem Inhalt als mit dem Wunsch danach zu tun.
„Je öfter mich Leute um einen bestimmten Song bitten, desto weniger spiele ich ihn.“ Aktuell gehöre der Ballermann-Hit aber auch nicht zu seiner Playlist, seine Top-10-Songs für die Kirmes hat er uns hier verraten. Aufgrund der ganzen Diskussion um „Lalya“ würde es Theo aber fast reizen, den Song jetzt zu spielen. Aber nur fast. Am Ende möchte er mit den Gästen eine friedliche Kirmes feiern, das Thema an für sich sei eigentlich überflüssig. Er nimmt die Debatte mit seinem für ihn ganz typischen Humor:
Andre Wallukat sieht es ähnlich. Der DJ legt an mehren Abenden beim Traber Ausschank auf. Der umstrittene Ballermann-Hit gehöre nicht zu seiner Playlist, aber auch er erzählt von der hohen Nachfrage auf Sommerfesten und Co. „Bei mir fragen viele Gäste danach, vor allem die 40-Jährigen“, erklärt Andre Wallukat. Die Aufregung um „Lalya“ kann er nicht nachvollziehen. „Da gibt es wirklich schlimmere Songtexte und ganz andere Probleme auf der Welt“, so der Düsseldorfer.
Auch Torsten Abels stimmt seinen DJ-Kollegen zu. Er spielt an mehreren Abenden im Kürzer auf der Kirmes. Den Song würde er zwar generell nicht auflegen, findet die zuerst getroffene Entscheidung der Schützen aber fragwürdig. „Eine Zensur wie in diesem Fall ist lächerlich“, lautet sein Fazit.
Fest steht auf jeden Fall, dass den Song jetzt noch viel mehr Menschen als vorher kennen…
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