Düsseldorf sieht grün: Immer mehr Papageien lassen sich in der Stadt blicken, bevölkern Parks und Rheinpromenade – sogar auf der Königsallee inmitten der Stadt sind sie zu sehen. Was dahintersteckt – und warum man bei Sichtung nicht gleich den Tierschutz informieren muss.
Halsbandsittich Grüner Papagei Düsseldorf
Der Halsbandsittich wird gemeinhin als "Grüner Papagei" bezeichnet und ist auch in Düsseldorf heimisch. Erste Vorkommen der Vögel wurden bereits im Jahr 1969 in Köln dokumentiert. Foto: IMAGO / McPHOTO
Halsbandsittich Grüner Papagei Düsseldorf
Der Halsbandsittich wird gemeinhin als "Grüner Papagei" bezeichnet und ist auch in Düsseldorf heimisch. Erste Vorkommen der Vögel wurden bereits im Jahr 1969 in Köln dokumentiert. Foto: IMAGO / McPHOTO

Grüne Papageien in Düsseldorf? Ja, die gibt es wirklich! Während Düsseldorfer sich nach weit über 30 Jahren an den Anblick und die Soundkulisse gewöhnt haben dürften, sind vor allem Touristen meist über den Anblick und Sound der sogenannten Halsbandsittiche erstaunt – vor allem mitten in der Stadt, direkt auf der Königsallee.

Woher kommen die grünen Papageien in Düsseldorf?

Tatsächlich reicht die Geschichte der wilden Papageien weit zurück: Erste Exemplare in freier „Stadtbahn“ wurden bereits 1969 in Köln gesichtet, ursprünglich stammen die Tiere aus Indien und Südostasien. Anfang der 80er Jahre sollen die Halsbandsittiche dann auch Düsseldorf für sich entdeckt haben. Dank der immer wärmeren Klimabedingungen, auch hierzulande und vor allem im Stadtraum, sind mittlerweile ganze Schwärme den Rhein hinab unterwegs.

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Zuletzt wurden immer mehr Exemplare in Mülheim gesichtet – in den kommenden Jahren dürften sich die Halsbandsittiche also auch immer weiter im Ruhrgebiet ausbreiten. Bereits bestätigt sind auch Vorkommen in Münster – es geht also weiter in den Norden! Generell zieht es die grünen Papageien am liebsten in Höhlen alter Baumbestände, wie sie in Parks, Friedhöfen und großen Gärten vorkommen. Hier können sie dann entspannt brüten. Schwärme sind vor allem im Frühsommer unterwegs und umfassen ca. 10 bis 30 Exemplare auf einen Schlag.

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Papageien auf der Kö in Düsseldorf: Luxus-Shopping in exotischer Kulisse

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Die Düsseldorfer Luxus-Shopping-Meile hat für die grünen Vögel leider keine allzu große Liebe übrig: Aufgrund starker Verschmutzungen sind die Schwärme hier alles andere als gern gesehene Gäste. Vor allem Besitzer von Luxuskarossen, die unter den Bäumen am Kö-Graben parken, wissen öfters ein Lied davon zu singen.

Dabei sind die Vögel vor allem in der Dämmerung aktiv: Tagsüber fliegen sie bis zu 30 Kilometer weit, abends heißt es dann „Zurück an die Kö!“. In den Abendstunden fliegen die Halsbandsittiche mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde durch die Straßenschluchten der Stadt, etwa übers Friedensplätzchen in Unterbilk oder die Cecilienallee entlang. Ihren Schlafplatz finden die meisten von ihnen auf der Kö. Die charakteristische Geräuschkulisse der grünen Papageien verleiht der Düsseldorfer Luxusmeile auf jeden Fall eine herrlich exotische Stimmung – und ein tolles Fotomotiv geben sie auch her, wie zahlreiche Bilder in den sozialen Medien beweisen.

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Abseits vom fiesen Papageien-Kot sind die Vögel für die Umwelt übrigens unbedenklich: Dass sie der heimischen Flora und Fauna keinen Schaden zufügen, ist längst von Wissenschaftlern bestätigt – dennoch laufen die Beobachtungen weiter. Auch natürliche Feinde gibt es im Stadtraum nur wenige: Lediglich Falken, Habichte und Co. würden hin und wieder einen der grünen Sittiche ins Visier nehmen.

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Grüner Papagei in Düsseldorf gesichtet? Das solltet ihr tun!

Das Halsbandsittiche in Deutschland nicht als gefährdete Tierart gelten, müsst ihr bei einer Sichtung auch nicht gleich den Tierschutz oder nächsten Tierarzt verständigen. Es handelt sich bei den Tieren nicht um entflogene Ziervögel!

Wichtig: Insbesondere bei Jungtieren in der Nähe von Halsbandsittich-Kolonien sollte man Abstand halten und versuchen die Tiere nicht zu stören.

Ein anderer Papagei fährt gerne in der U-Bahn

Papagei in Düsseldorfer U-Bahn

Diesen Papagei dürften viele Düsseldorfer aus der Bahn kennen. Foto: Tonight.de / K. Friebus

Morgens beim Weg zur Uni oder in die Altstadt einen Papageien gefrühstückt? Dann seid ihr bestimmt diesem Vogel begegnet!

Der grüne Flattermann hat abseits der Färbung mit den hier genannten Halsbandsittichen zwar nichts zu tun, gehört aktuell (Mitte 2024) aber zu den populärsten Tieren in ganz Düsseldorf. Sein Besitzer fährt mit ihm gerne in der U-Bahn spazieren, wo es sich das knuffige Federvieh dann auf den Sitzen bequem macht.

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Grüne Papageien in der rheinischen Pop-Kultur

Die grünen Papageien machen auch vor der rheinischen Pop-Kultur keinen Halt: Bereits 2018 veröffentlichte die Kölner Künstlerin Sarah Burrini („Das Leben ist kein Ponyhof“) einen Comic, in dem ein Halsbandsittich von einem heimischen Vogel rassistisch beschimpft wird. Dieser reagiert gelassen mit „Isch bin he jebore und jenauso ne kölsche Jung wie do“.

Auch auf einer Wand in Düsseldorf Flingern hat der in Paris geborene Straßenkünstler Ardif einen Kö-Papagei verewigt: „Parakeet Mechanimal“ heißt das Werk, welches ihr im Durchgang zu der Sammlung Philara an der Birkenstraße findet.

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Selbst musikalisch wurden die grünen Papageien bereits aufgegriffen: 2022 widmete die Kölsch-Rock-Band Kasalla zusammen mit Rapper Eko Fresh den Vögeln den Song „Jröne Papajeie“. Und auch heute noch ergeben sie ein ganz hervorragendes Sinnbild für eine offene und herzhafte Willkommenskultur.