Lufthansa-Streik am Flughafen Düsseldorf – Eurowings fliegt
Ein Verdi-Warnstreik an mehreren deutschen Flughäfen hat aller Beobachtungen nach nur relativ wenige Auswirkungen auf den Flugbetrieb in NRW. Verzögerungen beim Abflug in Düsseldorf sind allerdings möglich.
Update, 6. Februar, 18.12 Uhr: Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, wurden 14 der 15 für Mittwoch geplanten Lufthansa-Abflüge in Düsseldorf gestrichen. Mehr Infos hier!
Die Gewerkschaft kündigte am Montag an, das Lufthansa-Bodenpersonal zu Arbeitsniederlegungen von Mittwochmorgen bis Donnerstagmorgen aufzurufen. Während die Einschränkungen in Frankfurt spürbarer sein dürften, kommt Düsseldorf vergleichsweise glimpflich davon. Denn die Lufthansa hat in besagtem Zeitraum von dort planmäßig nur zwölf Abflüge nach München und fünf nach Frankfurt. Die Lufthansa-Tochter Eurowings, die stärker auf Düsseldorf setzt, ist nach eigenem Bekunden nicht betroffen.
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Man werde das Flugprogramm wie geplant in vollem Umfang durchführen, sagte ein Eurowings-Sprecher. Am Mittwoch hat die Gesellschaft in Düsseldorf voraussichtlich 52 Abflüge. Es könne infolge der Streikmaßnahmen „vereinzelt zu Unregelmäßigkeiten im Betriebsablauf kommen“, sagte der Firmensprecher.
Verdi-Warnstreik betrifft vor allem Bereiche Wartung und Passagierabfertigung
Der Aufruf zum Arbeitskampf richtet sich an das Bodenpersonal der Lufthansa und ihrer Töchter. Es geht also um die Bereiche Wartung sowie die Passagier- und Flugzeugabfertigung. Eurowings hat in Düsseldorf andere Servicepartner. Ein Verdi-Sprecher wies aber darauf hin, dass Schlepperfahrer einer Lufthansa-Tochter auch die Eurowings-Maschinen auf das Vorfeld ziehen. Sollte es in diesem Bereich Personalengpässe geben, könnte es doch zu Verzögerungen bei Eurowings-Maschinen kommen.
Ein Flughafen-Sprecher erklärte am Montag, dass im Moment keine Annullierungen von Lufthansa-Flügen von oder nach Düsseldorf vorlägen. „Sollte es zu Flugstreichungen kommen, werden die betroffenen Passagiere frühzeitig von ihrer jeweiligen Fluggesellschaft informiert.“
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Der Streikaufruf betreffe das Unternehmen Lufthansa Engineering and Operational Services (Leos), das im Auftrag verschiedener Unternehmen den sogenannten Pushback durchführe, sagte der Sprecher. Dabei werden Flugzeuge mit einem Spezialfahrzeug auf eine Position geschoben, um dann eigenständig zur Startbahn rollen zu können.
Streik am Düsseldorfer Flughafen: Verzögerungen möglich
„Angesichts möglicher Engpässe bei Pushback-Vorgängen aufgrund des Streiks werden alternative Lösungen geprüft, zum Beispiel Flugzeuge nach Möglichkeit auf dem Vorfeld so zu positionieren, dass sie aus eigener Kraft direkt in Richtung Startbahn rollen können.“ Ziel sei es, den Flugbetrieb möglichst ohne Annullierungen aufrechtzuerhalten. „Streikbedingt kann es jedoch zu Verzögerungen bei den Abflügen kommen.“
Hintergrund des Warnstreiks an fünf deutschen Flughäfen sind die konzernweit laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden unter anderem bei Lufthansa, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo. Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von einem Jahr. Außerdem soll es eine konzernweite Inflationsprämie von 3000 Euro geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar in Frankfurt geplant.
In der vergangenen Woche hatten Ausstände des Sicherheitspersonals in einem separaten Tarifkonflikt zu starken Einschränkungen in Düsseldorf und Köln/Bonn sowie anderen deutschen Standorten geführt. Zahlreiche Flüge mussten gestrichen werden.
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Eurowings will während Warnstreik volles Programm fliegen
Die Lufthansa-Tochter Eurowings rechnet nicht mit Flugausfällen infolge des für Mittwoch geplanten Verdi-Warnstreiks bei der Muttergesellschaft. Man gehe davon aus, das Flugprogramm im vollen Umfang fliegen zu können, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Man sei von der Ankündigung der Gewerkschaft nicht betroffen, schließe aber nicht aus, dass es wegen der Streikmaßnahmen vereinzelt zu Unregelmäßigkeiten kommen könne.
Dies bezieht sich insbesondere auf Dienstleistungen, die Eurowings bei einzelnen Abläufen von Lufthansa-Konzerngesellschaften bezieht. Beispielsweise werden in Düsseldorf Eurowings-Jets von Fahrzeugen der Lufthansa Engineering and Operational Services (Leos) auf ihre Position gebracht. Für dieses am Mittwoch bestreikte Unternehmen gibt es aber Alternativen am Standort. An anderen Flughäfen wie dem Lufthansa-Drehkreuz München nutze man externe Dienstleister, sagte ein Eurowings-Sprecher zusätzlich.
Verdi bestreikt nach eigenen Angaben ab Mittwochmorgen ausschließlich Lufthansa-Gesellschaften an den Standorten Frankfurt, München, Berlin, Hamburg und Düsseldorf. Die Kerngesellschaft Lufthansa hat erklärt, dass sie ihr Programm um bis zu 90 Prozent verringern wird. In Frankfurt und München wird nur ein Bruchteil der üblichen Flüge stattfinden können.
dpa