Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren auch im Flug- und Zeitplan vom Düsseldorfer Flughafen: Alleine im Juli 2024 war der häufigste Grund für verspätete Nachtlandungen ein Extremwetterereignis und die daraus resultierende Luftraumbeschränkung. Was für die Zukunft geplant ist.
Mehr Zwischenfälle mit Drohnen an Flughäfen in NRW
Passagierflugzeuge starten vom Flughafen in Düsseldorf. Foto: Thomas Banneyer/dpa
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Passagierflugzeuge starten vom Flughafen in Düsseldorf. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Die chaotischen Wetterverhältnisse im Juli 2024 haben auch im Flugverkehr ihre Spuren in Deutschland und ganz Europa hinterlassen: Zahlreiche Flüge waren verspätet oder wurden ganz gestrichen, weil viele Gewitterzellen nur schwer vorherzusagen sind. Laut CANSO, der weltweiten Vereinigung der Flugsicherungen, gab es im Juli im Vergleich zum Vorjahr satte 40 Prozent mehr wetterbedingte Verspätungsminuten in Europa.

Dazu kamen noch andere Probleme wie die No-Fly Zones wegen des Ukraine-Konflikts, Personalmangel bei den Flugsicherungen und sogar eine weltweite IT-Störung durch Crowdstrike. Alles zusammen hat zu über 6,4 Millionen Minuten Verspätung in der europäischen Flugkontrolle geführt.

Flughafen Düsseldorf mit 302 Nachtlandungen im Juli

Auch der Flughafen Düsseldorf hatte im Juli mächtig mit dem Wetter zu kämpfen. Extremwetterlagen haben den Flugplan ordentlich durcheinandergewirbelt und dabei besonders die Nachtlandungen betroffen. Von den 302 verspäteten Nachtlandungen am Flughafen entfielen nach Angaben des Flughafens stolze 63 Prozent auf Flüge, die sich wegen dieser Wetterkapriolen verspäteten.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Verspätungsminuten, die der Flughafen direkt beeinflussen kann, sind dank der „Off-Block“-Qualitätsinitiative (will heißen: deutlich verbesserte und schnellere Abfertigungsprozesse und Sicherheitskontrollen) um satte 43 Prozent gesunken. Auch bei der Flugzeug- und Gepäckabfertigung gab es Fortschritte mit neun Prozent weniger Verspätungen, trotz der widrigen Wetterverhältnisse.

Seit Jahresanfang hat der Flughafen insgesamt mehr Flugbewegungen verzeichnet – besonders während der Sommerferien waren mit rund 3,3 Millionen Passagieren etwa sechs Prozent mehr unterwegs, als im Vorjahr.

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Neue Sensoren sollen Pünktlichkeit weiter verbessern

Lars Redeligx, der Chef des Düsseldorfer Flughafens, ist trotz allem optimistisch: „Wir werden auch weiterhin Maßnahmen ergreifen, um die Pünktlichkeit zu verbessern und verspäteten Landungen in der Nacht entgegenzuwirken und auf ein Minimum zu begrenzen. Wir prüfen zum Beispiel aktuell den Einsatz neuartiger Sensoren, um beim Auftreten von Gewittern die Einstellung des Handlings auf dem Vorfeld und des Flugbetriebs besser steuern zu können.“

Sicherheit geht natürlich vor, aber die neuen Sensoren könnten helfen, dass weniger Flüge wegen des Wetters ausfallen müssen. Auch der Plan, die zweite Start- und Landebahn flexibler zu nutzen, könnte helfen, zusätzliche Verspätungen zu vermeiden.

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Gewitter bleiben schwer einzuschätzen

Trotz aller Bemühungen und Regelungen bleiben externe Faktoren wie Gewitter oder Flugsicherungsprobleme schwer vorhersehbar. Das macht es für Airlines natürlich schwierig zu planen, besonders wenn Flüge aufgrund solcher Probleme verspätet starten und dann auch in Düsseldorf verspätet landen.

Die Nachtflugregelungen in Düsseldorf sind bereits streng, aber sie ermöglichen noch einen gewissen Spielraum für verspätete Landungen. Das ist wichtig, damit Flugzeuge landen können und Passagiere ihre Ziele erreichen, auch wenn es mal etwas länger dauert.

Flexibilität ist also das Zauberwort für die Zukunftsfähigkeit des Flughafens. Die aktuellen Regelungen müssen sowohl die Sicherheit gewährleisten als auch auf unvorhergesehene Probleme reagieren können. Sonst drohen nicht nur Verspätungen, sondern auch Verluste von Flugverbindungen und Arbeitsplätzen – und das will sicher niemand.