Finalsieg gegen Stuttgart: Es ist geschafft – Rhein Fire ist ELF-Champion 2023!
Perfekte Regular Season, hart erkämpfter Halbfinalerfolg gegen Frankfurt Galaxy – und nun der Sieg im Finale daheim gegen Stuttgart Surge: Die Düsseldorfer Footballer von Rhein Fire sind die Champions der European League Of Football (ELF) 2023!
In der ausverkauften Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena, in der sie auch ihre regulären Heimspiele austragen, schlug Rhein Fire Stuttgart Surge mit 53:34. Für das Franchise, das sich auch aufgrund seiner alten NFL-Europe-Historie in dieser Saison als echter Publikumsmagnet entpuppt hat, ist es der erste Titel in der 2021 gestarteten ELF.
Rhein Fire brauchte zwölf Minuten bis zum ersten Touchdown
Dabei ging die Partie vor 31.500 Zuschauern denkbar schlecht los für Rhein Fire: Stuttgart erzielte direkt mit dem ersten Drive auch den ersten Touchdown. Die Rheinländer liefen quasi von Beginn an einem 0:6-Rückstand hinterher – auch weil der erste eigene Drive in einem Three’n’out endete.
Es dauerte ganze zwölf Minuten bis Rhein Fire in die Partie kam – und das mit einem Touchdown. Quarterback Jadrian Clark, der vor dem Championship Game als Season MVP – also als wertvollster Spieler der Saison – von der ELF-Führung ausgezeichnet wurde, schickte Running Back Nate Robitaille auf die Reise, der die Stuttgart-Verteidiger umkurvt und den Ball außen in die Endzone trug. Das Besondere an diesem Touchdown: Robitaille war erst am Tag des Finals von der „Injury Reserve“-Liste genommen und somit spielberechtigt geworden. Der anschließende Extrapunkt wurde versenkt – 7:6-Führung für Rhein Fire.
Auf den nächsten Touchdown mussten die Fans bis ins zweite Quarter warten – da aber jedoch nicht lange: Schon nach einer guten Minuten fand Quarterback Clark aus der Redzone heraus Wide Receiver Harlan Kwofie mit einem kurzen Pass, der sich die entscheidenden Yards in die Endzone durchtankte – auch der Extrapunkt war gut. Rhein Fire baute die Führung auf 14:6 aus.
Und der nächste Touchdown folgte: Gute sieben Minuten vor der Halbzeitpause fand Clark mit einem kurzen Pass aus der Redzone Tight End Florian Eichhorn. Der Vorsprung wuchs: 21:6 aus Fire-Sicht.´Doch Stuttgart antwortete im anschließenden Drive – Touchdown mit einem 5-Yard-Laufspiel aus der Redzone heraus, der Extrapunkt konnte aber nicht verbucht werden.
Stuttgart Surge verkürzen nach Interception bis auf einen Punkt
Stuttgart ließ darauf ein Big Play folgen: Rhein-Fire-Quarterback Clark warf einen superlangen Ball auf Wide Receiver Harlan Kwofie, der jedoch – fair – von zwei Surge-Verteidigern in die Mangel genommen wurde und nicht an den Ball kam. Stattdessen kam es zur Interception, die Surge bis zur 45-Yard-Line trug. Es kam aus Rhein-Fire-Sicht sogar noch dicker, zog Stuttgart aus dem Pick doch wichtige Punkte: Nach einem Pass an der Redzone-Grenze in die Endzone hieß es Touchdown Surge. Weil die Schwaben mit einer Two-Point-Conversion erfolgreich waren, schmolz der ehemals stolze Vorsprung Rhein Fires auf gerade einmal einen mickrigen Punkt – 21:20. Da Rhein Fire mit einem Field Goald noch einmal aufs Scoreboard kam, ging es mit 24:20 in die Halbzeitpause.
Aus dieser kam Rhein Fire maximal wach heraus und erzielte den ersten Touchdown in Hälfte zwei: Quarterback Clark schickte Running Back Sergej Kendus durch die Mitte in die Endzone. Da der Extrapunktversuch von Kicker Sebastian van Santen katastrophal flach geriet, stand es folglich „nur“ 30:20.
An diesem einen Punkt sollte die Moral des Team von Head Coach Jim Tomsula, vor der Partie mit dem Award als Coach der Saison ausgezeichnet, nicht zerbrechen. Stattdessen folgte das eigene Big Play: Defensive Back Sofyan Dardour schlug einem Surge-Receiver kurz vor der Endzone den Ball aus der Hand, den freien Ball konnte Rhein Fire an sich reißen und so in Ballbesitz kommen. Durch den „gewonnenen“ Drive konnten sie in Folge immerhin drei Punkte durch ein Field Goal verbuchen – neuer Spielstand: 33:20
Atemloses ELF Championship Game in Duisburg
Stuttgart antwortete in dieser atemlosen Partie mit dem nächsten spektakulären Ball: Surge-Quarterback Reilly Hennessey griff zur tiefen Bombe und warf einen 60-Yard-Pass, den sein Receiver in die Endzone trug. Erneut wählten die Schwaben im Anschluss die Two-Point-Conversion – und wieder gelang sie ihnen. Auch deshalb stand es am Ende des dritten und vor dem abschließenden Spielabschnitts 33:28.
Im letzten Quarter ließ der Favorit aus Düsseldorf jedoch nichts mehr anbrennen und blieb seinem Team-Leitspruch „focus and finish“ eindrucksvoll treu. Erst eröffnete Wide Receiver Harlan Kwofie mit einem gefangenen Pass in der Endzone den Touchdown-Reigen, ehe Running Back Glen Toonga das wohl spektakulärste Play der Partie gelang: Auf dem Weg in die Endzone ließ sich die britische Dampfwalze von seinem Ziel Touchdown von nichts und niemandem aufhalten und übersprang dabei sogar eiskalt einen Stuttgarter Verteidiger. Fünf Minuten vor Schluss bedeutete dies die Vorentscheidung. Am Sieg Rhein Fires konnte auch ein kurz darauf erzielter Touchdown Stuttgarts nichts mehr ändern. Was nach dem Ablauf der Gameclock blieb, war riesengroßer Jubel aufseiten Rhein Fires und greifbare Enttäuschung bei den engagierten Außenseitern aus Stuttgart.