Düsseldorfer Rheinbahn mit Lockerung: Diese Sonderstellung haben Schwarzfahrer ab sofort

Die Rheinbahn in Düsseldorf verfolgt seit Juni einen überraschenden Kurs gegenüber Schwarzfahrern, wie das Verkehrsunternehmen bekanntgab.
Rheinbahn Straßenbahn Düsseldorf 706
Eine Straßenbahn der Rheinbahn-Linie 706 in Düsseldorf (Archivbild). Foto: Shutterstock/Maiko33
Rheinbahn Straßenbahn Düsseldorf 706
Eine Straßenbahn der Rheinbahn-Linie 706 in Düsseldorf (Archivbild). Foto: Shutterstock/Maiko33

Keine Strafanzeigen mehr für Schwarzfahrer? In Düsseldorf wird diese einmalige Regelung nach einem politischen Beschluss bereits seit Juni 2023 umgesetzt. Grund dafür dürfte auch der populäre Fall einer 56-Jährigen sein, die aufgrund von mehrmaligem Schwarzfahren eine sechsmonatige Gefängnisstrafe verbüßen musste.

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Dennoch bleibt Schwarzfahren auch in der Landeshauptstadt kein Kavaliersdelikt. Nach Paragraf 265a Strafgesetzbuch ist Schwarzfahren eine Straftat, also das „Erschleichen von Leistungen“. Wer dabei erwischt wird, muss in Düsseldorf zwar nicht mehr ins Gefängnis, wohl aber weiterhin mit einer zivilrechtlichen Verfolgung und einem Bußgeld von 60 Euro rechnen.

Schwarzfahrer in Düsseldorf: Bußgeld von 60 Euro bleibt bestehen

Laut bussgeldkatalog.org sind in Deutschland rund 3,5 Prozent der Bus- und Bahnfahrgäste ohne Ticket unterwegs – das entspricht einer erschlichenen Leistung von rund einer Viertelmilliarde Euro jährlich. Laut polizeilicher Kriminalstatistik gab es allein 2022 über 130.000 Fälle – mit einer Anzeige mussten laut Rheinbahn in Düsseldorf vor allem die Menschen rechnen, welche innerhalb von zwei Jahren dreimal ohne gültiges Ticket erwischt würden.

Der Beschluss im Düsseldorfer Stadtrat geht auf eine gemeinsame Entscheidung der Grünen, SPD, Linken und FDP zurück. Lediglich die CDU hatte sich deutlich gegen den Antrag gestellt, auch die Rheinbahn hatte eine Lockerung abgelehnt.