Horror-Funde in Düsseldorfer Beauty-Salons: Ordnungsamts schließt zwei Praxen

In Düsseldorf wurden zwei illegale Schönheitspraxen geschlossen. Was es damit auf sich hat und worauf ihr bei einer Behandlung unbedingt achten solltet, lest ihr hier!
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Das Logo des Ordnungsamts Düsseldorf. Foto: David Young/dpa
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Das Logo des Ordnungsamts Düsseldorf. Foto: David Young/dpa

„Wer schön sein will, muss leiden“, heißt es bekanntlich. Doch in diesem Beauty-Salon in Düsseldorf sollte sich besser niemand unter Messer legen. So entdeckte das Ordnungsamt entdeckte in zwei Betrieben der Stadt unzulässige medizinische Behandlungen, abgelaufene Medikamente und mögliche Körperverletzungen an Patienten.

Konkret fanden in einem Salon Garath fanden illegale Haartransplantationen ohne qualifiziertes medizinisches Personal statt, während in einem Nagelstudio Botox-Behandlungen von nicht-medizinischem Personal unter Verwendung abgelaufener Arzneimittel angeboten wurden.

Rettungsdienst während Kontrolle bei Haartransplantation gerufen

Am Donnerstag (17. Oktober) kontrollierte eine das Ordnungsamt einen Beauty-Salon in Garath nach einem Hinweis auf mögliche illegale Haartransplantationen. Bei der Kontrolle wurden zwei laufende Haartransplantationen festgestellt, die von nichtärztlichen Mitarbeitenden durchgeführt wurden.

Ärzte wurden vor Ort nicht angetroffen. Auch die Medikamente zur lokalen Betäubung wurden von einer Mitarbeiterin gespritzt, die dazu nicht berechtigt ist. Die Einsatzkräfte vor Ort zogen das Gesundheitsamt sowie die Polizei hinzu, da der Betrieb bereits in der Vergangenheit mehrfach straf- und ordnungsrechtlich auffällig geworden war. Während der Kontrolle musste für die beiden anwesenden Patienten der Rettungsdienst angefordert werden, da sie über Schmerzen klagten. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht.

Zudem stellte sich heraus, dass die Firma über keine Gewerbeanmeldung mehr verfügte und der Geschäftsbetrieb bereits von der Bezirksregierung untersagt wurde. Durch die Dienstkräfte wurde ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt, bei dem weiteres belastendes Beweismaterial, Bargeld sowie ein gefälschter ausländischer Personalausweis entdeckt wurde. Ordnungsamt und Polizei leiteten diverse Ordnungs- und Strafverfahren gegen mehrere Personen noch vor Ort ein.

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Illegales Nagelstudio bot Botox-Behandlungen an

Ein Nagelstudio in der Stadtmitte wurde am Montag (21. Oktober) von zwei Dienstkräften des Ordnungsamtes in zivil aufgesucht. Hier hatte es zuvor Hinweise auf Botox-Behandlungen ohne ärztliche Zulassung gegeben. Nach Betreten des Betriebs durch die Dienstkräfte wurde einer der beiden Kräfte sogleich das Aufspritzen der Lippen mittels einer Botox-Behandlung für 80 Euro angeboten.

Groß war dann die Überraschung, als die Einsatzkräfte ihre Dienstausweise zückten und gemeinsam mit Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes Kontrollen durchführten. Dabei stellte sich heraus, dass weder für das Nagelstudio, noch für das innerhalb der Räumlichkeiten betriebene Kosmetikstudio eine Gewerbeanmeldung vorlag. Aufgrund dieser Verstöße wurde ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt.

Im Rahmen der Durchsuchungen konnten Beweismittel und Bargeld sichergestellt werden. Sämtliche Arzneimittel, allesamt aus dem Ausland und abgelaufen, wurden sichergestellt. Der Betrieb wurde durch die Dienstkräfte gestoppt. Auch in diesem Fall wurden mit der hinzugezogenen Polizei Bußgeldverfahren eingeleitet.

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Gegen Schwindel in Schönheits-Praxis: Darauf solltet ihr achten

Botox ist ein Arzneimittel und darf nur von Ärzten gespritzt werden, Hyaluron darf nur von Ärzten sowie von Heilpraktikern verwendet werden. Bei der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten sollte auf folgende Aspekte geachtet werden:

  • Umfassende Aufklärung über den Eingriff und möglicher Nebenwirkungen
  • Hygiene in der Praxis
  • Auf Verlangen werden die Approbationsurkunde oder die Heilpraktikererlaubnis vorgelegen

Stutzig solltet ihr werden, wenn das Angebot deutlich günstiger ist als der Normalpreis, der Kontakt ausschließlich über die sozialen Medien erfolgt oder mangelhafte Sprachkenntnisse bestehen.

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