Düsseldorfer Radschlägermarkt zum letzten Mal am Blumengroßmarkt: Flohmarkt-Abschied – so war es

Man könnte meinen, es wäre ein gewöhnlicher Flohmarktsonntag in Düsseldorf gewesen: Die Sonne scheint, die Menschen lächeln und trödeln sich quer durch Antiquitäten und Schätzen. Und doch war dieser Sonntag anders als die der letzten 50 Jahre – denn es war der Letzte dieser Art.
Der Düsseldorfer Radschlägermarkt fand am Sonntag (8. September) zum letzten Mal am Großmarkt statt. Foto: Tonight / M. Tempels
Der Düsseldorfer Radschlägermarkt fand am Sonntag (8. September) zum letzten Mal am Großmarkt statt. Foto: Tonight / M. Tempels

Hier trifft man alte Bekannte, genießt den freien Sonntag und erhascht das eine oder andere Schnäppchen: Nach vielen Jahren Trödelmarkttradition schließt der beliebte Düsseldorfer Radschlägermarkt seine Tore am Blumengroßmarkt. Am Sonntag (8. September) fand der letzte Flohmarkt an diesem Standort statt – und es wehte eine Prise Wehmut in der Luft.

Zahlreiche Düsseldorfer nutzten die Gelegenheit, um bei bestem Septemberwetter noch einmal durch die zahlreichen Stände der rund 400 Händler zu schlendern. Ob alte Schallplatten, antike Möbel oder kuriose Sammlerstücke – hier sollte jeder fündig werden. Auch die Kaffee- und Kuchenstände und anderen Snacks wie Crêpes und Pommes hatten gut zu tun. „Mit dem Wetter haben wir heute aber richtig Glück!“, hört man immer wieder beim Schlendern von links und rechts.

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Die Stimmung war fröhlich, viele verspürten den Ehrgeiz ein Schnäppchen – und vielleicht auch ein Andenken – zu finden. Und doch war die Atmosphäre geprägt von Wehmut und Nostalgie. Viele Besucher bedauerten das Ende einer Flohmarkt-Ära und erinnerten sich an ihre schönsten Funde und Erlebnisse auf dem Radschlägermarkt. Auch die Händler blickten mit gemischten Gefühlen auf die vergangenen Jahre zurück – und auch nach vorn. „Ich bin sind seit vielen Jahren am Radschlägermarkt mit meinem Stand in der Halle vertreten. Vorerst wird es heute das letzte Mal sein. Was danach passiert, wissen wir noch nicht richtig“, erzählt eine Händlerin, die Knöpfe und Jutebeutel verkauft. Sie spielt damit auf das zweite „Leben“ des Radschlägermarktes an.

Radschlägermarkt zieht um – neuer Düsseldorfer Flohmarkt zieht ein

Weil der Blumengroßmarkt teilweise abgerissen wird und auch der Großmarkt vom Gelände an der Ulmenstraße verschwindet, haben die Veranstalter des Radschlägermarktes entschieden, sich eine neue Location zu suchen. Nach der letzten Veranstaltung am Blumengroßmarkt soll der Flohmarkt zukünftig an einem neuen Standort stattfinden: Dem Parkplatz an der Metro an der Schlüterstraße. Wenn die Stadt zustimmt, wird der erste Termin schon im November starten (hier die weiteren Infos und Termine zum Radschlägermarkt an der Metro).

Rein zufällig ist diese Standortwahl wohl nicht gewesen, denn ausgerechnet die Metro AG wird am Blumengroßmarkt einen neuen „Cash & Carry“-Markt errichten. Einer der Gründe, weswegen der Blumengroßmarkt und somit auch der Radschlägermarkt weichen werden. Ute A. Mirbach, die zum Veranstalterteam des Radschlägermarktes gehört, zur Redaktion: „Wir müssten uns mit dem Radschlägermarkt aufgrund der abgerissenen Halle auf weniger als die Hälfte der einstigen Marktgrößte verkleinern. Wir haben aber viele Stammhändler, denen wir dann absagen müssten. Das wollen wir nicht.“

Wenn der Radschlägermarkt die Ulmenstraße verlässt, zieht ein neuer Flohmarkt aufs Gelände. Das müsst ihr zum neuen und kleineren „Düsseldorfer Flohmarkt“ wissen.

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